In der Traumzeit gab es die "Ahnen", alle Lebewesen waren schon vorhanden, schliefen aber unter der Erdoberfläche verborgen, sie stellt die Zeit der Schöpfung dar, die Formung und Besiedlung der Welt. Die Traumzeit ist nie abgeschlossen, da die Welt sich ständig verändert. Man kann sie als eine Art "Parallelwelt" verstehen.
Nach den mündlichen Überlieferungen der australischen Ureinwohner ist der Beginn der Moment, als die große Regenbogenschlange WANAMBI erwachte, sich durch die Erdkruste schob und dabei Steine und Geröll anhäufte. Dann begann sie ihre Wanderung zu allen Punkten der Erde, auf diesem Weg hinterließ sie Spuren. Als sie wieder zu Ihrem Ausgangspunkt zurückkehrte, rief sie den Fröschen zu "Kommt raus!". Sie kamen an die Erdoberfläche und hatten ihre Bäuche voller Wasser aus der Traumzeit. Das spuckten sie aus und es floss durch die Spuren von Wanambi und in die Aushöhlungen ihrer Schlafplätze. So entstanden Flüsse und Seen.
Jetzt begannen Gras und Bäume zu wachsen: Der Beginn des Lebens! Wanambi hatte sich die Welt "erträumt".
Auch die anderen schlafenden Ahnen erwachten und kamen an die Erdoberfläche. Sie verteilten sich auf der Erde, im Wasser und in der Luft.
Wanambi ist zweigeschlechtlich. Anfangs war sie männlichen Charakters, fraß aber in der Taumzeit zwei weibliche Wesen und nahm so die Kraft der Weiblichkeit in sich auf. So steht sie auch für Fruchtbarkeit.
Außerdem gilt sie als Beschützer ihres Volkes und als erbarmungsloser Verfolger von Gesetzesbrechern.